Rede von Zivadin Jovanovic auf Tagung des Belgrad-Forums
Activities - conference-belgrade-24-25-november-2015 |
Am 24. und 25. November fand in der Hauptstadt Serbiens eine Tagung des »Belgrad-Forums« unter dem Titel »Jalta, Potsdam, Helsinki, Belgrad: Auf der Suche nach einer Sicherheitsordnung« statt. Der Präsident des Forums, Zivadin Jovanovic, hielt eine Rede zum Thema »Instabilität und Konflikte – das Resultat der Strategie des Westens«, die jetzt auf deutsch vorliegt. Ein Auszug:
Siebzig Jahre nach den Konferenzen der Alliierten in Jalta und Potsdam, und 40 Jahre nachdem die Schlussakte von Helsinki angenommen wurde, sind die internationalen Beziehungen in eine Periode tiefgreifender Veränderungen eingetreten. Die Zeitalter bipolarer und unipolarer Weltordnung sind vorüber. Eine Wiederherstellung der alten Methoden und Konzepte ist nicht mehr möglich. Die Weltordnung entwickelt sich unwiderruflich zu einer multipolaren hin. (…) Der Prozess der Multipolarisierung verläuft nicht glatt. Besonders beunruhigend sind Tendenzen, die darauf abzielen, Vorherrschaft und Privilegien gewisser Länder zu erhalten, die das von ihnen beanspruchte Recht auf eine Ausnahmestellung, auf globalen Interventionismus und militärische Expansion Richtung Osten mit allen Mitteln, auch mit militärischer Gewalt, legitimieren wollen. Das Ergebnis einer solchen Politik der Gewalt, wie sie der von den USA beherrschte Westen anwendet, wenn es darum geht, diese Privilegien beizubehalten und den Reichtum unseres Planeten zu kontrollieren, bedeuten Destabilisierung, Konflikte, und die Verwüstung vieler Staaten und Gesellschaften. Die Verfechter einer solchen totalitären Politik tragen die Verantwortung für die Destabilisierung und die dramatische Eskalation, durch die der Menschheit eine Katastrophe droht.
Erste Opfer dieser Politik waren in jüngster Zeit die zwei Jugoslawien – einmal, als das Land Anfang der 1990er Jahre durch aufgezwungene Bürgerkriege zerrissen wurde, und zum zweiten, als es durch die illegale Aggression der NATO im Jahre 1999 verwüstet wurde. Damit wurde der Balkan zu einer Zone anhaltender Instabilität. Der vom Westen geförderte Prozess eines Umschreibens der Geschichte »in vivo« (»im lebenden Organismus«, jW) brachte mehrere Kleinstaaten hervor, die kaum eine Chance auf autonome Entwicklung und Unabhängigkeit haben. Und es hat den Anschein, als ob die gewaltsame Festlegung neuer Grenzen unter Verletzung der Grundprinzipien des Helsinki-Dokuments noch nicht zu Ende ist. (…) Die wirtschaftlichen und sozialen Probleme nehmen rasch zu, die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen erreicht dramatische Größenordnungen.
Diese Einschätzung wird gestützt durch das Zerschlagen einer Reihe anderer souveräner Staaten und Nationen in der ganzen Welt auf ähnliche Weise. Offensichtlich verzichten die westlichen Machtzentren nicht auf ihre Strategie einer »territorialen Neuordnung« souveräner Staaten durch bewaffnete Überfälle, »Farb-Revolutionen« und andere unerlaubte Methoden, wie sie in Südamerika, Afrika und Asien angewandt werden. Das liberale Kapitalismussystem produziert Finanz- und Wirtschaftskrisen, Armut, Elend. Das hat zu einer Wirtschaftsmigration noch nie dagewesenen Ausmaßes geführt. Gleichzeitig treiben Aggressionen und bewaffnete Konflikte Millionen aus ihrer Heimat ins Exil.
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Source: https://www.jungewelt.de/2015/12-12/039.php
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Liberal corporative capitalism, for reasons of lowering traveling costs, proposed not to travel to history alone but packed togather with NATO, EU and unipollar World Order. Workers participation has good chances to step in provisionally, buying time for full scale workers selfmanagment. |